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Vorlage fristlose Kündigung Arbeitsvertrag wegen Pflichtverletzung

Wird einem Arbeitnehmer fristlos gekündigt, ist das die Folge schwerwiegender Vorfälle. Für den Arbeitnehmer bedeutet dies einen großen finanziellen und beruflichen Einschnitt, für den Arbeitgeber ist es oft eine Entlastung und die Vermeidung weiterer Vorkommnisse. Eine fristlose Kündigung lässt sich so einfach nicht aussprechen. Ohne einen wichtigen Grund ist die außerordentliche Kündigung schnell unwirksam.

Schwere Pflichtverletzungen führen zur fristlosen Kündigung

Nicht jedes Vergehen rechtfertigt die fristlose Kündigung eines Arbeitnehmers durch seinen Arbeitgeber. Haben Sie etwa festgestellt, dass Ihr Mitarbeiter während der Arbeitszeit gelegentlich privat im Internet surft, ist das kein Grund, ihn ohne Gewährung einer Kündigungsfrist loszuwerden. Das gilt meist ebenso für falsch eingetragene Pausen- oder Arbeitszeiten, es sei denn, es wurde in erheblichem Maße betrogen. In jedem Fall ist es sehr empfehlenswert, sich vor dem Ausstellen einer fristlosen Kündigung eingehend über die rechtliche Lage beraten zu lassen.

Eine schwere Pflichtverletzung, die zur fristlosen Kündigung führen kann, ist beispielsweise das unerlaubte Verlassen des Arbeitsplatzes für längere Zeit. Dafür gibt es einen Beispiel-Fall aus dem Jahr 2015: Ein Sicherheitsmitarbeiter verließ seinen Posten am Drehkreuz, führte keine Personenkontrollen durch und sorgte somit dafür, dass dem Unternehmen ein Verlust durch Diebstahl in fünfstelliger Höhe entstand. Wäre der Mitarbeiter auf seinem Posten geblieben oder hätte er für eine Vertretung gesorgt, hätte das Herausschmuggeln von Waren höchstwahrscheinlich verhindert werden können. Der Sicherheitsmitarbeiter wurde daraufhin fristlos gekündigt, obwohl er für den Diebstahl selbst nicht verantwortlich war.

Da sich die Gerichte immer wieder damit befassen müssen, ob eine fristlose Kündigung gerechtfertigt ist oder nicht, ist mittlerweile eine ganze Liste an Gründen entstanden, die vor Gericht bereits akzeptiert wurden. Darunter fallen etwa Diebstahl, Körperverletzung, sexuelle Belästigung, aber genauso das Vortäuschen einer Krankheit.

Was eine fristlose Kündigung für den Arbeitnehmer bedeutet

Empfindet der Arbeitgeber eine weitere Zusammenarbeit als unzumutbar und liegt ein wichtiger Grund vor, so kann er seinen Mitarbeiter fristlos kündigen. Für den Arbeitgeber bedeutet das, dass er sich die Kündigungsfrist sparen kann. Der Arbeitnehmer ist ab sofort kein Mitarbeiter des Unternehmens mehr und wird dementsprechend auch nicht mehr bezahlt.

Für den Arbeitnehmer selbst ist eine fristlose Kündigung jedoch ein erheblicher Einschnitt. Die Einnahmen bleiben ab sofort aus. Zusätzlich greift bezüglich des Arbeitslosengeldes die Sperrzeit. Hat der Arbeitnehmer seinen Arbeitsplatzverlust selbst zu verantworten, muss dieser mit einer Sperre von mehreren Wochen rechnen, bis er Anspruch auf Arbeitslosengeld geltend machen kann. Bei zukünftigen Bewerbungen könnte zudem der Umstand, fristlos gekündigt worden zu sein, für Nachteile sorgen.

Aufgrund der Schwere einer fristlosen Kündigung ist diese immer als „Ultima Ratio“ anzusehen. Wenn nichts anderes mehr möglich ist, können Sie den Mitarbeiter fristlos kündigen.

Vor der fristlosen Kündigung ist oft eine Abmahnung nötig

Damit die fristlose Kündigung wirksam ist, muss der Arbeitnehmer in der Regel zuvor abgemahnt worden sein. Bei wiederholtem Verstoß gegen die Vorschriften ist dann eine außerordentliche Kündigung möglich. Im Fall des oben geschilderten Sicherheitsmitarbeiters war eine vorherige Abmahnung aber nicht notwendig. Die Entscheidung, ob eine Abmahnung erfolgen muss oder nicht, wird häufig im Einzelfall entschieden und richtet sich nach der Ausgangssituation. Sicherer ist es immer, zuvor eine Abmahnung zu erteilen.

Fristlose Kündigung durch Arbeitnehmer

Genauso wie Arbeitgeber haben auch die Arbeitnehmer selbst das Recht, ihren Arbeitsvertrag fristlos zu kündigen. Selbstverständlich sind hier ebenso wichtige Gründe nötig, damit die Kündigung rechtswirksam ist.

Gründe immer im Schreiben angeben

Das Kündigungsschreiben muss alle relevanten Informationen enthalten, warum die Kündigung ausgesprochen wurde. Führen Sie also so detailliert wie möglich die Gründe auf, warum Sie sich für diesen Weg entschieden haben. Eine passende Mustervorlage können Sie hier herunterladen und durch eigene Angaben vervollständigen.








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